Montag, 8. Mai 2017

„Vorbereitungen auf den Kriegsfall" - ZAA-Frieden ruft zum Dialog mit Russland auf


3500 Soldaten üben Krieg in Schleswig-Holstein...


Mit großer Sorge und wachsender Beunruhigung verfolgt der Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung in Schleswig-Holstein (ZAA-Frieden) die Berichte über die Expansion der NATO gen Osten.


Der NATO genügt es offenbar nicht mehr, dass sie seit dem Mauerfall und dem Zerfall der Sowjetunion deren ehemalige Mitgliedsstaaten reihenweise vereinnahmt hat. Seit Anfang des Jahres baute sie in Estland, Lettland und Litauen (unter deutscher Führung) sowie Polen 4 neue internationale Bataillone auf - mit je 1000 Mann. Schleswig-Holstein diente dabei als logistische Drehscheibe. Mit dieser Expansion - "Atlantic Resolve“ - will die NATO Stärke zeigen, als „Stolperdraht“ abschrecken. Nur das? Zur Begründung führt die NATO den Ukraine-Konflikt an, in dessen Folge Russland die Krim annektiert habe. Hat sie vergessen, dass dort mit Unterstützung des Westens zuvor eine legitime Regierung blutig gestürzt wurde? Gilt für die NATO die goldene Regel nicht: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu?


Nicht nur in Polen und im Baltikum wird wieder für den Krieg geübt. Auch Schleswig-Holstein entwickelt sich mehr und mehr zum fiktiven Schlachtfeld der NATO. Ab dem 8. Mai, dem „Tag der Befreiung vom Faschismus“, hält sie hier bei uns das Manöver „Red Griffin/Colibri 2017“ ab. 3500 Soldaten üben dann unter Federführung der Bundeswehr-Division Schnelle Kräfte den Kriegsfall – mit scharfer Munition. Schleswig-Holstein ist auserwählt, weil hier Flughäfen und Küstenregionen gut integriert werden können – im Raum Lütjenburg, Ahrenviölfeld, Alt-Duvenstedt/Hohn, Eutin, Panker. Reicht das zur Erklärung? Wie auch immer, der Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung in Schleswig-Holstein (ZAA-Frieden) steht mit seiner Sorge nicht allein. Auch der Ex-NATO-General Harald Kujat erkennt in der NATO-Sicherheitslogik ein Rest-Risiko, das Risiko von Missverständnissen und Überreaktionen. „Deshalb müsse die NATO auch weiter den Dialog mit Russland suchen“ (Zitat www.mdr.de ). Zu diesem Dialog ruft nun der ZAA-Frieden auf: Bundes- und Länderregierungen, Parlamente, aber ganz besonders die Friedensfreunde in der Zivilgesellschaft. Denn Frieden schaffen wir nur ohne Waffen, mit Mut zum Zuhören und Aufeinander zugehen. In unserer Geschichte haben wir dafür ein hervorragendes Vorbild, die friedliche, unblutige Wiedervereinigung – im „Wandel durch Annäherung“. Sollten wir aus dieser Erfolgsgeschichte von Friedensnobelpreisträger Willy Brandt nicht besser lernen?

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